Graupner mc-20 HoTT

Graupner mc-20

Die mc-20 von Graupner habe ich mir als Nachfolger der mc-19 gekauft. Ich wollte endlich Telemetriedaten aus einem Höhenmesser oder einem GPS-Modul auf meiner Funke haben.

Die Vorteile der mc-20 können auf der Graupnerseite und in der Presse nachgelesen werden. Die Nachteile, die mir aufgefallen sind, fasse ich hier zusammen:

Zwei kleine, schwarz/weiße Displays mit unterschiedlichen Aufgaben (oben: Telemetrie) haben sicherlich ihren Charme. Ein richtig großes, buntes Display mit Touch-Screen ist auch nicht zu verachten. Ich dachte erst, dass sei unwichtig. Aber: Farben erleichtern das Sehen, ein großes Display auch!

Die Funke kann auf zwei unterschiedliche Arten geladen werden:
1. über ein mitgeliefertes Steckernetzteil mittels einer gesonderten Buchse:
In der Zeit des Aufladens ist das Einschalten streng verboten (siehe: Bedienungsanleitung). Daraus resultierende Spannungsspitzen können das Board zerstören. Darauf aufzupassen ist unpraktisch!
2. über ein mitgeliefertes USB-Kabel am Computer. So wird die Funke nur mit 500 mA geladen (es ginge technisch auch mehr, siehe: Samsung Smartphones mit 2 A) und sie kann wenigstens im Betrieb nachgeladen werden und man braucht nicht auf das Ein- und Ausschalten zu achten. Aber die Uhr in der mc-20, die die Betriebszeit seit dem letzten Laden anzeigt, setzt sich so nicht zurück...
Wie man es macht, es ist nicht perfekt.

Die Telemetriedaten werden auf der SD-Karte des Senders geloggt. Das ist auch gut so. Bei manchen Systemen steckt die SD-Karte im Empfänger des Flugzeugs. Bei einem Absturz in größerer Ferne hat man in diesem Fall die Daten nicht "zur Hand". Die letzten GPS-Daten aus der SD-Karte können, bei Google Maps eingegeben, dazu führen, das Model wiederzufinden: DataExplorer mit Breiten und Längengrad

In Google Maps Koordinaten mit Gradsymbol eingeben: Google Maps Position mit Gradsymbolen eingegeben

Zur Auswertung müssen die Daten zum PC gelangen. Der Inhalt der SD-Karte lässt sich aber nicht - ohne weiteres - über das USB-Kabel auslesen. Sowas ist technisch möglich... siehe Samsung.

Der DataExplorer, Version 3.1.5, ist ein Werkzeug zum Aufnehmen, Betrachten und Auswerten von Daten. Es ist freie Software. Über die Graupner-Seite "Downloads" gelangt man per Link hierher. Der DataExplorer ermöglicht über eine simulierte COM-Schnittstelle den Zugriff auf die SD-Karte. Die Übertragung findet jetzt mit satten 9.600 Bits pro Sekunde statt. Im Anbetracht der mitgelieferten 4 GByte µSD-Karte wirkt diese Übertragungsart anachronistisch.

Um die Daten zu übertragen, muss ich also immer noch die Micro-SD-Karte herauspulen, um sie mit einem Adapter in den Rechner zu friemeln. Bei häufigem Wechsel der Micro-SD-Karte ist mir einmal die SD-Karten-Fassung einer Kamera verreckt. Das gleiche Schicksal möchte ich der Funkenfassung ersparen.

Die Auswertung der geloggten Daten ist aber super:

Ausgabe mit Google Earth

Die Felder für die Modellnamen und den "Besitzer" der Anlage sind zu kurz. Das ist sicherlich noch durch die winzigen Displays historisch bedingt, nervt aber trotzdem. Da ich die mc-20 gekauft habe, bin ich auch "Eigentümer". Es ist ein Unterschied zwischen "Besitz" und "Eigentum"...

Ein Menü zur Auswahl der Modelle, eins zum Kopieren und Löschen von Modellen, hat mich schon bei der mc-19 genervt. Macht doch eine Modellliste, von hier wird ausgewählt, kopiert, gelöscht. Ist einfach übersichtlicher, weil, was man schon ausgewählt hat, braucht man im anderen Menü nicht nochmal wählen!

Da ein Koffer dabei war, schleppe ich den jetzt auch immer mit. OK, das ist direkte Kritik an meiner Person. Geschenkt. Was man bezahlt hat...
An alle Zweifler: Ich wäre auch ohne Koffer klargekommen. Du auch?

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